Schwitzen: Nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Deodorants

Deos gegen Schwitzen – und was wir auf natürliche Weise dagegen tun können

Diesem Thema sind wir von Yosuma auf den Grund gegangen, um zu verstehen, wie Deodorants beim Schwitzen helfen können, uns geruchsfrei zu halten.

Wenn die Temperaturen, wie gerade jetzt in den heißen Sommermonaten, draußen immer mehr ansteigen, schwitzen wir Menschen meist deutlich mehr als gewöhnlich. Dieser Prozess ist eigentlich ein ganz natürlicher, auf den unser Körper nicht verzichten kann. Dennoch versuchen die Menschen seit jeher, dieser leidigen Begleiterscheinung entgegen zu wirken, da das Schwitzen immer auch mit einer gewissen Geruchsentwicklung verbunden ist, die man nach Möglichkeit zu vermeiden sucht.

Weshalb wir schwitzen

Der Hauptgrund ist die Regulation unserer Körpertemperatur. Der Vorgang des Schwitzens wird durch das sympathische Nervensystem gesteuert und tritt neben körperlicher Aktivität auch unter anderen Umständen auf, zum Beispiel bei hohen Umgebungstemperaturen oder während emotionaler Stress- oder Angst Reaktionen. Beim Schwitzen sondert die Haut Schweiß ab, der in erster Linie aus Wasser besteht, der aber auch Mineralstoffe und andere Verbindungen enthält. Der Schweiß verdunstet auf der Hautoberfläche, was die Wärmeabgabe ermöglicht und somit den Körper kühlt. Gleichzeitig gelangen durch den Schweiß auch Stoffwechselprodukte und Toxine aus dem Körper, wodurch dieser gereinigt und entgiftet wird. Das Schwitzen kann individuell variieren, abhängig von Faktoren wie genetischer Veranlagung, körperlicher Fitness und Umgebungseinflüssen. Es kann aber auch von verschiedenen Erkrankungen wie z.B. Hyperhidrose oder Dehydratation beeinflusst werden. Insgesamt ist das Schwitzen ein komplexer physiologischer Prozess, der eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur spielt und Einblicke in die Funktionsweise des menschlichen Körpers bietet.

Soziale Eigenschaften des Schwitzens

Wir werden durch Schwitzen jedoch nicht nur vor Überhitzung geschützt. Darüber hinaus hat der Schweiß auch eine soziale Bedeutung. Jeder Mensch hat seinen eigenen individuellen Geruch, der sich aus den verschiedenen chemischen Komponenten des Schweißes zusammensetzt. Dieser Geruch kann Signale aussenden und unbewusst von anderen wahrgenommen werden. In einigen Fällen kann der Geruch sogar sexuell anziehend sein oder zur Identifizierung einer Person verwendet werden. Es gibt jedoch auch Situationen, in denen der Schweißgeruch als unangenehm empfunden wird. Daher ist es wichtig, auf eine gute Körperhygiene zu achten und regelmäßig zu duschen, um überschüssigen Schweiß und den damit verbundenen Geruch zu reduzieren.

Doch warum riecht der Schweiß überhaupt so unangenehm?

Wenn wir schwitzen, bieten wir den Bakterien, die überall in unserer Umwelt vorkommen – damit auch auf unserer Haut – eine feuchte und warme Umgebung, in der sie sich wunderbar vermehren können. Schweiß an sich hat keinen Geruch, aber wenn sich Bakterien von den Proteinen und Fetten in unserem Schweiß ernähren, entstehen dabei unangenehme Gerüche. Das liegt daran, dass die Bakterien bestimmte Verbindungen produzieren, die einen starken Geruch haben. Besonders unter den Achseln können sich diese Bakterien sehr gut entfalten, da es dort warm und feucht ist und der Schweiß nicht so schnell verdunstet. Um die Geruchsbildung einzudämmen, ist daher eine gute Hygiene wichtig. Regelmäßiges Duschen mit antibakterieller Seife kann helfen, die Anzahl der Bakterien auf der Haut zu reduzieren. Das Tragen von atmungsaktiver Kleidung und das Vermeiden von synthetischen Materialien kann auch dazu beitragen, dass der Schweiß schneller verdunstet und die Bakterien weniger Zeit haben, sich zu vermehren. Nicht zuletzt ist jedoch die Verwendung von Deodorants ein essentieller Bestandteil der täglichen Körperpflege, um unangenehmen Gerüchen effektiv entgegen zu wirken.

Schwitzen – Die Geschichte der Deodorants

Die Geschichte der Deodorant Nutzung reicht weit zurück. Bereits im alten Ägypten gab es Ansätze, den Körpergeruch zu bekämpfen. Die Ägypter verwendeten beispielsweise Duftstoffe wie Myrrhe und Zimt, um unangenehme Gerüche zu überdecken. Im 19. Jahrhundert wurden in Europa verschiedene Mittel entwickelt, um den Körpergeruch zu reduzieren. Eine der ersten bekannten Marken war die Firma Mum, die 1888 auf den Markt kam. Dabei handelte es sich um eine Paste, die unter den Achseln aufgetragen wurde. Im Jahr 1903 erfand ein amerikanischer Arzt namens Edna Murphey das erste Deodorant in flüssiger Form. In den 1950er Jahren begann die Entwicklung von Deodorants mit Aluminiumverbindungen. Diese Verbindungen hemmen die Schweißproduktion, was dabei helfen soll, den Körpergeruch zu reduzieren. Leider sind diese jedoch gesundheitsschädigend, wie man heute weiß und sie verstopfen zudem die Poren. Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Deodorants auf dem Markt, sowohl in flüssiger Form, als auch als Roll-On, Spray oder Creme. Diese unterschiedlichen Produkte bieten verschiedene Schutzgrade und Duftrichtungen, um den individuellen Bedürfnissen ihrer Nutzer gerecht zu werden.

Der Trend zur natürlichen Körperpflege

In den letzten Jahren gab es in der Beauty-Branche einen spürbaren Wandel hin zu natürlichen Körperpflegeprodukten. Einer der Hauptgründe für diesen Trend ist der Wunsch vieler Menschen nach einem nachhaltigeren Lebensstil. Natürliche Produkte werden häufig aus biologischen und pflanzlichen Inhaltsstoffen hergestellt, die bei der Herstellung und/oder Entsorgung, die Umwelt geringer oder gar nicht belasten. Außerdem sind wir als Verbraucher kritischer gegenüber den Auswirkungen von Chemikalien auf unsere eigene Gesundheit. Infolgedessen suchen immer mehr Verbraucher nach Produkten, die aus natürlichen und biologisch abbaubaren Inhaltsstoffen bestehen. Dieser Trend hat zu einem breiten Angebot an natürlichen Körperpflegeprodukten geführt.

Deo oldschool – bedenklich bis gesundheitsschädigend

Herkömmliche Deodorants enthalten jedoch leider immer noch schädliche Inhaltsstoffe wie Aluminium, Parabene und synthetische Duftstoffe, die negative Auswirkungen auf unseren Körper haben können. Aluminiumsalze werden verwendet, um das Schwitzen zu reduzieren, indem sie die Schweißdrüsen blockieren. Studien haben allerdings gezeigt, dass Aluminium in Verbindung mit bestimmten Krankheiten wie Brustkrebs und Alzheimer stehen könnte. Parabene werden als Konservierungsmittel eingesetzt, die jedoch hormonelle Störungen verursachen können. Zusätzlich können synthetische Duftstoffe allergische Reaktionen hervorrufen. Aus diesen Gründen greifen viele Menschen auf natürliche Alternativen bei Deos zurück, die einen wirksamen Geruchsschutz bieten, ohne ihre Gesundheit zu beeinträchtigen.

Natürliche Deo-Alternativen gegen Schwitzen heutzutage

Viele Menschen machen sich außerdem zunehmend bewusst, was sie auf ihre Haut auftragen, insbesondere wenn es um empfindliche Körperbereiche wie die Achselhöhlen geht. Glücklicherweise gibt es mittlerweile eine Vielzahl ökologischer Deodorant Optionen auf dem Markt. Diese verwenden natürliche Inhaltsstoffe wie Natron, Kokosöl, ätherische Öle und Pflanzenextrakte, um unangenehme Gerüche zu bekämpfen und das Schwitzen zu regulieren. Natron wirkt als natürlicher Geruchskiller, während Kokosöl antimikrobielle Eigenschaften besitzt und die Haut pflegt. Ätherische Öle wie Lavendel oder Teebaumöl verleihen dem Deodorant einen angenehmen Duft und wirken ebenfalls antibakteriell. Pflanzenextrakte wie Aloe Vera beruhigen die Haut und wirken feuchtigkeitsspendend.

Die natürliche Lösung für erfrischte und geruchsfreie Achseln: Hamamelis-Extrakt

Ein Aspekt, der bei der natürlichen Körperpflege dennoch oft eine besondere Herausforderung darstellt, ist die Kontrolle von Achselschweiß und Geruch. Da kommt Hamamelis-Extrakt zum Einsatz. Ein natürliches Heilmittel, das übermäßiges Schwitzen effektiv reduziert und dafür sorgt, dass man sich den ganzen Tag über frisch fühlt. Dieser aus den Blättern und der Rinde des Zaubernussstrauchs gewonnene Kräuterextrakt wird aufgrund seiner starken adstringierenden Eigenschaften seit Jahrhunderten verwendet. Seine Fähigkeit, die Blutgefäße zu verengen, trägt dazu bei, die Schweißproduktion zu reduzieren und ist so eine zuverlässige Lösung für die verschwitzten Achselhöhlen. Hamamelis-Extrakt dämmt aber nicht nur übermäßiges Schwitzen ein, sondern bekämpft auch den Körpergeruch. Seine antimikrobiellen Eigenschaften tragen dazu bei, die für unangenehme Gerüche verantwortlichen Bakterien zu beseitigen, sodass man sich den ganzen Tag über sicher fühlen kann.

Roll-on-Deo mit Zaubernussextrakt do it yourself

Ein wunderbares Beispiel für ein Deodorant mit Zaubernussextrakt zum Selbermachen bietet aus unserer Sicht Julia Watkins in ihrem Buch SIMPLY LIVING well – Einfach, natürlich, low waste (ISBN 978-3-442-39375-6, S. 192).

Zutaten:
½ TL Backnatron oder Meersalz
1 ½ EL Zaubernussextrakt ohne Alkohol
1 ½ TL biologisches, pflanzliches Glyzerin oder Aloe Vera-Gel
12 Tropfen ätherisches Lavendel- oder Teebaumöl

Anleitung:
Backnatron, Zaubernussextrakt, Glyzerin und ätherisches Öl mit einem kleinen Trichter in ein Roll-on-Fläschchen aus Glas füllen. Kappe aufsetzten, gut schütteln und nach Bedarf verwenden.

Tipp:
Wenn die Haut auf Backnatron sensibel reagiert, kann man stattdessen Meersalz verwenden.

Auf diese Weise kann man einerseits Müll vermeiden und damit der Umwelt etwas Gutes tun. Andererseits weiß man genau, welche Inhaltsstoffe im Deo enthalten sind und bietet damit seinem Körper eine gesündere Alternative zu den herkömmlichen Deodorant Produkten. Viel Spaß beim Schnuppern und Experimentieren!

Nachhaltigkeit auch bei Deos im Fokus

Aber nicht nur die selbst hergestellten Deo Varianten sind eine nachhaltige Wahl für die Umwelt. Auch viele der auf dem Markt angebotenen natürlichen Produkte sind in umweltfreundlicher Verpackung erhältlich, zum Beispiel in recyclebaren Glasbehältern oder Papierverpackungen. Zudem werden natürliche Inhaltsstoffe ebenfalls schneller in der Natur abgebaut und belasten daher nicht noch zusätzlich die Umwelt.

Unsere abschließende Meinung zu natürlichen Deo Produkten

Natürliche Deodorants bieten eine effektive Lösung, um unangenehme Gerüche zu bekämpfen, während sie gleichzeitig umweltfreundlich und sanft zur Haut sind. Wenn wir uns für natürliche Körperpflege entscheiden, tragen wir also nicht nur zu unserem eigenen Wohlbefinden bei, sondern wir leisten auch einen wertvollen Beitrag zum Schutz unserer Umwelt. Es lohnt sich somit in jedem Fall, das ein oder andere ökologische Produkt auszuprobieren oder vielleicht auch ein natürliches Deo einmal selbst herzustellen. Die Auswahl und die Möglichkeiten sind wie immer groß, so dass jeder das für sich geeignete Mittel finden kann. Auf diese Weise leisten wir mit einer nachhaltigen und bewussten Auswahl unseres Deodorants einen Beitrag zu einer gesünderen und umweltbewussteren Lebensweise. Gleichzeitig können wir uns so während der heißen Sommermonate lange Zeit natürlich frisch fühlen und sind dennoch vor Schweißgeruch geschützt.Unser Körper aber auch die Natur werden es uns danken – so oder so. Ein wirklich gutes Gefühl!