Nachhaltiges Bauen

Was bedeutet nachhaltiges Bauen? Wie bei allen Bereichen des nachhaltigen Handelns kommen auch hier die drei Säulen des Dreiecks zur Nachhaltigkeit, Ökonomie,/Wirtschaftlichkeit Ökologie/Umwelt, Gesellschaft und Soziales, zum Tragen.

  1. Ökologisch, weil die Umwelt schonende, schadstoffarme oder -freie Materialien aus möglichst regionalem Umfeld verwendet werden. Auch die Energie bei der Erstellung der Baustoffe, für den Transport und auch beim Abbau sollte berücksichtigt werden.
  2. Ökonomisch, da die Gesamtkosten im Hinblick auf die Nutzung ein gutes Preis/Leistungsverhältnis ausweisen sollen
  3. Im sozialen Bereich sind dies die Verträge und der Umgang mit den Bauarbeitern und beteiligten Firmen, bis zur Schaffung von sozial hochwertigen Wohnräumen.

Nachhaltiges Bauen schließt alle Aspekte des Bauens ein: das Grundstück, Architektur, Energie, Wasser, Baustoffe/Materialien und Abfallwirtschaft und ggf. auch den Abriss des bestehenden Altgebäudes. Es gibt daher viele Möglichkeiten, das Bauen nachhaltig zu gestalten.

Was macht ein Haus nachhaltig?

Nachhaltig beim Bau, auf diese Dinge solltest du achten:

  • Beim Bau, wie auch beim Abriss des Gebäudes möglichst wenig Ressourcen verwendet werden.
  • Baustoffe sollten ressourcenarm hergestellt und recycliebar sein und aus deiner Region kommen.
  • Sie sollten langlebig, wiederverwendbar und schadstofffrei sein.

Energie und Baustoffe nachhaltig einsetzen

Bedenke aber auch die Energie, die du für den Bau benötigst. Versuche, nachhaltige Baustoffe zu verwenden. Diese sind selbständig gewachsen, gut recyclebar und mit wenig Engergie hergestellt worden. Rohstoffen, wie Lehm, Ziegel, Natursteine, Holz, Reet, Kies oder Stroh. Lehm ist seit vielen Tausend Jahren einer der wichtigsten Baustoffe. Die chinesische Mauer wurde zu einem großen Teil aus Lehm gebaut. Holz ist einer der am häufigsten verwendeten nachhaltigen Rohstoffe. Es ist nachwachsend, einheimisch und hat daher eine optimale Ökobilanz. Immer häufiger werden z.B. in den Alpen alte Hütten abgerissen und das Holz für einen Neubau wiederverwendet. Aber nicht nur Holz ist nachhaltig. Es gibt inzwischen auch Recycling Beton, der in einer guten Qualität wiederverwendet werden kann. Aluminium braucht viel Energie, um hergestellt zu werden, aber auch viel Energie um recycelt zu werden. Bedenke neben der Herstell- und Rückführkosten auch die Transportwege der Baustoffe. Was nützt dir aus ökologischer Sicht gutes Holz, das aus Polen oder Russland mit dem LKW zu uns gebracht wird? Auch das Thema Bauschutt, Trennung und Entsorgung können ökologisch wichtige Themen sein, die individuell betrachtet werden sollten.

Nachhaltige Nutzung des Gebäudes

Ob Niedrigenergiehaus oder Passivhaus, eine entsprechend gute Wärmedämmung ist immer wichtig. Die Dämmstoffe sollten nach ökologischen Gesichtspunkten ausgewählt werden. Thema Luft/Raumklima: Farben, Lacke und Anstriche sollten gut guten, umweltverträglichen Farben erfolgen. Welche Heizung soll verwendet werden? Kommt eine Photovoltaik-Anlage in Betracht. Diese und ähnliche Fragen werden demnächst in gesonderten Artikeln behandelt.

Ist nachhaltig Bauen teuer?

Nachhaltiges Bauen muss nicht zwangsläufig auch teuer sein. Denn letztlich sollten bei einem solchen Vergleich alle Aspekte der Kostenseite, also nicht nur die Kosten für die Erstellung und Energie, sondern auch für Instandhaltung, Ersatzkosten und auch die der Wertsteigerung des Objektes, aber auch die Gesundheit, berücksichtigt werden. Es kommt also auch beim nachhaltigen Bauen auf die genaue Betrachtungsweise an: Die Auswahl an nachhaltigen Baumaterialien ist geringer und teilweise preislich manchmal teurer. Dafür ist vielleicht die Haltbarkeit/Lebensdauer dieses Baustoffes vielleicht länger und dadurch in Relation wieder günstiger. Ein Beispiel: Die umweltfreundliche Wandfarbe ist etwas teurer als Billigware. Billigfarbe bleicht aber vielleicht schneller aus, und löst bei dir Allergien aus. Du schläft schlecht und bekommst Atemschwierigkeiten. Wäre es da nicht sinnvoller gewesen, auf das Umweltsiegel zu achten?

Siegel und Zertifizierungen für nachhaltiges Bauen

Es gibt mehrere Siegel und Zertifizierungen für nachhaltiges Bauen, die bei der Planung wichtig sein können. Gebäudezertifizierungen werden normalerweise durch Planungsbüros durchgeführt. Hier einige Beispiele:

  • Deutsches DGNB
  • BNB
  • Intern. Zertifizierungen LEED und BREEAM
  • Passivhaus-Zertifizierung

Aber auch bei den Baumaterialien und Baustoffen gibt es einige Siegel (Auswahl):

  • Öko-Siegel Der Blauer Engel
  • Cradle to Cradle
  • ECO Institut Tested Product
  • Natureplus
  • RAL Gütezeichen
  • Sentinel Haus Institut
  • gutes Raumklima
  • EPD, Environmental Product Declerations

Um die ökologisch besten Lösungen für nachhaltiges Bauen herauszufinden, solltet ihr schon in der Planungsphase mit einem Spezialisten sprechen, damit ihr alle Aspekte von der Planung bis zur Erstellung des Gebäudes berücksichtigt. Ihr seht, nachhaltig Bauen ist gar nicht so einfach…