Nachhaltigkeit in der Kunst

Wer sein Leben nachhaltig gestalten möchte, muss sich bewegen. Egal ob beim Einkaufen, im Büro, im Bad oder auf Reisen – überall heißt es umdenken und alte Gewohnheiten über Bord schmeißen.

Doch nicht nur Du und ich, auch die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft müssen über nachhaltige Lösungen nachdenken. Während Ingenieure nach nachhaltigen Technologien suchen und Betriebswirtschaftler sich auf ökonomische Systeme fokussieren, kümmern sich Politiker um soziale Nachhaltigkeitskonzepte. Denn Nachhaltigkeit ist nur denkbar, wenn alle Lebensbereiche zusammenwirken.

Kann nachhaltige Kunst die Welt verändern?

Doch wie ist es mit der Nachhaltigkeit in der Kunst? Kann auch sie die Welt verändern und so zu mehr Nachhaltigkeit beitragen? Wir meinen ja. Indem sie unsere Herzen erreicht, kann sie uns dazu bewegen, Nachhaltigkeit nicht nur zu denken, sondern zu fühlen. Kunst fördert die Kreativität und schafft Bewusstsein für Themen, die dringenden Handlungsbedarf erfordern. Einer der bekanntesten Begründer dieser Idee ist Joseph Beuys, einer der größten Künstler der Moderne. Von ihm stammt der weltweit anerkannte „erweiterte Kunstbegriff“. Er schuf die „Soziale Plastik“ (auch: Soziale Skulptur), um die Gesellschaft mit den Mitteln der Kunst zu verändern. Viele zeitgenössische Künstler auf der ganzen Welt beziehen eifern ihm darin nach.

Nachhaltigkeit
Kunst kann auch nachhaltig sein.

Nachhaltigkeit in der Kunst- geht das?

Eine Künstlerin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Kunst und Nachhaltigkeit zu verbinden ist Eva Doelker-Hein. Für sie ist Nachhaltigkeit eine Haltung, die sich auf ihr ganzes Leben auswirkt. Aus diesem Grund achtet sie bei ihrer Arbeit auf umweltfreundliches Material.

  • Synthetische Farben wie zum Beispiel Acrylfarben belasten die Umwelt nicht nur bei der Produktion. Auch beim Auswaschen der Pinsel geraten sie regelmäßig ins Abwasser. Als Alternative verwendet die Künstlerin wenn möglich Farben aus Farbpigmenten und nachwachsenden Rohstoffen wie Harze und Öle.
  • Um so wenig Material wie möglich zu konsumieren und wegzuwerfen, verbraucht sie Farbreste in den Pinseln vor dem Auswaschen für kleinere Arbeiten. Auch Fundstücke, die sie als Maluntergrund verwendet oder die eigene Herstellung und Grundierung von Keilrahmen machen ihre Arbeit nachhaltig.

Weitere Tipps für nachhaltige Kunst:

  • Die Firma Schmincke, die seit über 100 Jahren hochwertige Künstlerfarben produziert, legt bei Inhaltsstoffen und Produktion ihrer Farben inzwischen ausdrücklich Wert auf Langfristigkeit und Nachhaltigkeit. Farbpigmente und Bindemittel werden dort ausschließlich über sorgsam ausgewählte zuverlässige Produzenten und Lieferanten bezogen, die ihrerseits nachhaltig arbeiten. Ist eine Rezeptur ohne die Verwendung giftiger Stoffe nicht möglich, werden diese ausdrücklich gekennzeichnet.
  • Zum Zeichnen und Malen sollten Künstler Papier aus recyceltem Material verwendet werden. Der blaue Umweltengel auf der Verpackung garantiert nicht nur 100% Recycling-Papier sondern erfüllt auch noch andere Umwelt-Auflagen wie zum Beispiel der Verzicht auf umweltbelastende Materialien.
  • Ein weiteres, allerdings nicht ganz so umfangreiches Papier-Siegel ist das FSC (Forest Stewadship Council). Es kontrolliert die Bewirtschaftung von Wäldern nach ökologischen, sozialen und ökonomischen Kriterien.
  • Für Aquarellarbeiten, aber auch für Kohl- und Pastellfarben eignet sich Bambus-Papier . Bambus gilt als sehr nachhaltiger Rohstoff, weil er schnell nachwächst, viel Kohlenstoff speichert und keinen Dünger benötigt.

Ihr seht, Nachhaltigkeit ist auch in der Kunst möglich.

(Quelle zu Eva Doelker-Hein)