Achtsamkeit und Nachhaltigkeit beim Essen

Nimm dir Zeit für Dich und tue deiner Seele was Gutes. Achtsam essen hilft dir, deine Lebensqualität zu verbessern. Du wirst dich besser fühlen, wirst zufriedener sein und dich gesünder fühlen. Deine Widerstandsfähigkeit wird stärker.

Achtsam kochen beginnt bereits beim Einkaufen. Das fängt schon bei der Auswahl der Lebensmittel an.

Nachhaltigkeits-Checkliste für den Einkauf:

Hier kann man schon viel falsch machen. Frage dich:

  1. Wo wurden deine Lebensmittel angebaut und wo verpackt?
  2. Werden sie nachhaltig hergestellt (Arbeitet der Hersteller nachhaltig)?
  3. Wie und mit welchem Transportmittel wurden diese von der Herstellung zu dem Lebensmittelgeschäft gebracht?
  4. Sind die Lebensmittel saisonal?
  5. Wie sind die Lebensmittel verpackt? Habe ich eine eigene Transportmöglichkeit dabei?
  6. Wie weit musstest du zu dem Lebensmittelgeschäft fahren und mit welchem Verkehrsmittel?
  7. Koche und esse nur soviel, wie du Hunger hast!

Achtsam kochen – mit allen Sinnen

Kochen ist sinnlich. Gerade hier werden alle Sinne angesprochen. Nimm mal deine Sinne beim Kochen bewusster wahr:

Sehen

Mit den Augen prüfen wir das Aussehen auf Frische, Reife und Qualität der Zutaten. Wie schön ist es, wenn eine Kruste eines Brotes kräftig braun aussieht!

Riechen

Wir riechen die Zutaten in rohem Zustand im Supermarkt ob sie reif sind. Frisches Gemüse und frische Kräuter muss gewaschen werden. Rieche mal frisch gewaschene Petersilie oder einen reifen Apfel oder frisch gebackenes Brot! Herrlich!

Geschmackssinn

Zunge und Geschmacksnerven können bei der richtigen Zusammenstellung von Gewürzen, Textur oder Temperatur im Mund geradezu explodieren! Mit unserer Zunge nehmen wir verschiedene Geschmäcker wahr: salzig, sauer, süss, bitter – und wenn etwas weder süß noch sauer, bitter oder salzig ist, nennt man dies umami. Wusstest du, dass in Wirklichkeit ungefähr 80 Prozent des empfundenen Geschmacks der Aromen von unserem Geruchssinn wahrgenommen werden und nur etwa 1/5 entstehen tatsächlich auf der Zunge. Die Zusammenführung passiert im Gehirn. Denke nun an den Moment, wenn du eine Speise in den Mund führst, wie z.B. die Textur einer knusprigen Brotrinde ist oder einer cremigen Creme brulee oder von Granatapfel.

Fühlen

Mit den Händen überprüfen wir die Konsistenz und Form der Zutaten. Fühle mal mit geschlossenen Augen Zutaten, wie Brokkoli Romanesco, Blumenkohl oder Wirsing. Fühle knackige frische Möhren, frischen Sellerie oder Kohlrabi! Probier mal den Geschmack von einer dünnen Scheibe einer Gartengurke und danach eine dicke Scheibe der gleichen Gurke. Welch ein Unterschied!

Hören

Es gibt in unserem Gehirn einen Zusammenhang zwischen dem Klang und Geschmack. Wer kennt nicht das Geräusch, wenn man in einen reifen Apfel beißt oder Chips isst. Denk mal an die Werbung für Chips oder Eis! Neurologen haben herausgefunden, dass bestimmte hohe Töne die Süße einer Speise hervorhebt. Nehme das Aufschneiden eines frischen Brotes oder das sanfte Blubbern eines Risottos mal bewußt wahr. Das ist Achtsamkeit!

Wahrnehmung beim Kochen

Nun wird gekocht! Geniesse den Geruch von gebratenen Zwiebeln oder Knoblauch in der Pfanne oder frische Kräuter, die in einem Topf angebraten werden, wie es die Inder machen. Beim Kochen werden alle Sinne angesprochen: Die wunderschönen Farben, Formen und Gerüche des Gemüses und der Beilagen werden auf dem Teller zu einem duftenden Gemälde.

Achtsam essen und geniessen

Beim Kochen kannst du dich dann ganz darauf konzentrieren, wie die Zutaten riechen, schmecken und sich anfühlen. Wenn das Esse fertig ist, kann alles auf den Tisch. Optimal ist es, wenn du dem Essen noch den richtigen Rahmen bietest. Gestalte den Tisch nach deinen Vorstellungen – sei kreativ und nimm dir Zeit für die Gestaltung des Tisches, um dein zubereitetes Essen zu genießen.

Die Bühne des Essens

Wenn auf dem Tisch Chaos herrscht, ein schmutziges Geschirr vom Frühstück steht, im Hintergrund der Fernseher läuft oder im Internet surfst, kannst du dein Essen nur teilweise geniessen, weil du abgelenkt bist. Ein aufgeräumter Tisch mit einer brennenden Kerze, ein paar schöne Untersetzer oder Blumen, angenehme Musik, geben dem Essen einen angemessenen Rahmen und strahlen Ruhe aus. Nehme dir etwas Zeit für dich und sorge für ein schönes Ambiente. Wenn dann noch ein lieber Gast dabei ist – umso besser. Auch er/sie wird so das Essen intensiver wahrnehmen können.

Langsam essen

Stichwort Zeit. Plane mindestens 20 Minuten für eine gute Mahlzeit. Aber auch das Essen selbst ist wichtig. Wenn du langsam kaust, können sich die Aromen der Mahlzeit besser entfalten. All deine Sinne haben mehr Zeit, Geschmack, Textur und die Aromen des Essens bewusster wahrnehmen – also mehr Genuss. Langsam essen ist aber auch gesünder. Dein Körper hat mehr Zeit, die Nährstoffe besser aufzunehmen. Das spart körpereigene Energie. Auch dein Darm hat mehr Zeit, sich auf das kommende Essen und die Verdauung vorzubereiten. Das schützt dich vor Magen-Darm-Beschwerden. Es dauert etwas 15 Minuten, bis unser Körper merkt, dass er satt ist. Wer zu schnell ist, isst daher auch oft zu viel. Langsamer essen führt deshalb auch weniger essen. Wir merken früher, wenn wir satt werden. Und wenn wir früher mit dem Essen aufhören, nehmen weniger Kalorien zu uns. Also: Abnehmen durch langsames essen.

Zeit für Genuss

Achtsam essen heißt, Zeit für sich zu nehmen. Vergiss den Stress und Probleme. Geniesse den Augenblick, dann kann dein Essen zu einem entspannten Highlight des Tages werden. Und wenn alles geschmeckt hat und du an das Essen zurückdenkst, kannst du zu dir sagen: Das war meine Auszeit! Das ist es doch wert!

Bild von Lenets Tan, stock.adobe 167851605