Nachhaltige Körperpflege

Du gehst mit Segeltuchbeuteln einkaufen, kompostierst deine Lebensmittel und schwörst auf Globuli? Dann solltest du auch deinen Körper natürlich pflegen. Denn Fakt ist: Hormonähnliche Stoffe in Kosmetika dringen über die Haut in den Körper ein und können im schlimmsten Fall Unfruchtbarkeit, Diabetes oder Krebs auslösen. In echten Naturkosmetika sind diese Stoffe verboten. Und wenn du deine Pflegeprodukte ganz einfach selber herstellst, weißt du nicht nur genau, was drin ist sondern kannst durch den Verzicht auf Plastikverpackungen auch noch jede Menge Müll sparen.

Müll im Badezimmer

Stell dir alleine mal die Masse an Plastikzahnbürsten und Duschgelflaschen vor, die du jährlich verbrauchst! Allein in Deutschland werden jedes Jahr 190 Millionen Zahnbürsten verkauft und 922 Tonnen Mikroplastik in Kosmetik eingesetzt.Damit ist das Badezimmer – nach der Küche- im Haushalt die zweitgrößte Müllquelle. Was du dagegen tun kannst? Keine Angst, du musst nicht sämtliches Plastik sofort aus dem Badezimmer verbannen.

• Brauche zunächst die vorhandenen Produkte auf und halte dann Ausschau nach einer passenden nachhaltigen und plastikfreien Alternative
• Ersetze Wegwerfprodukte durch wiederverwendbare Prokukte
• Ersetze mehrfach verpackte Pflegeartikel durch unverpackte oder nachhaltig verpackte Artikel
• Verwende so oft wie möglich einfache, hausgemachte Produkte

Hier einige Beispiele, wie du Müll im Badezimmer vermeiden kannst:

Natürlich schön – mit natürlichen Inhaltsstoffen

Wenn du nach nachhaltigen und umweltfreundlichen Kosmetikprodukten Ausschau hältst, solltest du wachsam sein. Denn selbst Bezeichnungen wie „Pflanzenkosmetik“, „Naturkosmetik“ oder Zusätze wie „natürliche Inhaltsstoffe“ sind keine Garantie, dass es sich wirklich um ein natürliches Produkt handelt. Da diese Begriffe nicht rechtlich geschützt sind, können sie neben einigen natürlichen Inhaltsstoffen dennoch umwelt- oder gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten.

Welche Inhaltsstoffe sind wo drin

Keine Sorge! Du musst nicht alle kompliziert klingenden Inhaltsstoffe der Kosmetikindustrie auswendig kennen. Du kannst diese auch ganz einfach überprüfen, indem du den Bar-Code des Produktes mit einer der beiden folgenden Apps scannst:

1. 1. Codecheck: Diese App, die du auch zur Überprüfung von Lebensmitteln einsetzen kannst, überprüft, ob dein Produkt beispielsweise Mikroplastik oder Palmöl enthält. Mit Hilfe eines einfachen Ampelsystems kannst du sofort sehen, ob es unbedenklich (grün), bedenklich ( gelb) oder sehr bedenklich (rot) ist.
   2. TopFox: Überprüft dein Produkt zusätzlich auf hormonelle Chemikalien.

Bio-Siegel für natürliche Produkte

Wenn du weitgehend sicher gehen willst, dass es sich um ein natürliches Produkt handelt, kannst du auch nach einem der folgenden Siegel Ausschau halten:

• • BIDH
  • Nature
  • Ecocert
  • Demeter
  • Blauer Engel
  • Cosmos
  • ICADA
  • Austia Bio Garantie.

Alternativ: Do it yourself

Hättest du das gedacht? Viele der Pflegeprodukte, die wir täglich für die Körperpflege verwenden, kannst du ganz einfach selbst herstellen. So wird zum Beispiel aus 200ml Wasser und 5 EL Zucker (Wasser vorher abkochen und abkühlen lassen), das du in eine Sprühflasche füllst, das perfekte Haarspray. Je nachdem, wie „strong“ dein Spray sein soll, kannst du hierbei die Zuckermenge auch noch nach deinen Bedürfnissen anpassen. Auch Bodylotions, Haarspülung, Gesichtswasser oder eine erholsame Gesichtsmaske sind im Handumdrehen selbst gemacht. Einige Rezepte dazu findest du in unseren Büchern.

Silke Lemhöfer

Silke Lemhöfer ist Heilpraktikerin und Homöopathin mit eigener Praxis für klassische Homöopathie und Naturheilverfahren.